Als ich sieben Jahre alt war, sind meine Eltern mit uns umgezogen. Von einem kleinen Dorf (400 Einwohner) in eine Kleinstadt (25 000 Einwohner). Das war für mich eine sehr große Umstellung. In dem Dorf kannte ich Jeden, selbst die Kühe und Schweine der Nachbarn konnte ich voneinander unterscheiden. Nun wohnten wir in einem Mietshaus, alles war fremd. Zu meinen Aufgaben gehörte es, denn Hausmüll in die Tonne zu bringen.

Ich trug ihn folgsam in den Hof, doch statt nach Rechts zur Mülltonne zu gehen, drehte ich mich nach Links und ging zur Sandkiste, die mein Vater für mich aufgestellt hatte. Dort verbuddelte ich ihn ganz schnell im Sand. Ich brachte es einfach nicht übers Herz, mich erneut von etwas zu trennen. Das ging so lange gut, bis ich die Tüten nicht mehr mit Sand bedecken konnte. Irgendwann entdeckte meine Mutter meine "Deponie", sie half mir die Säcke auszugraben und wir fuhren zusammen zur "Müllverbrennungsanlage".

Carsten 30, Tischler