Das Murmelspiel ist als Anschauungsstück kulturgeschichtlichen Verhaltens von großer Bedeutung. So wie sich die Kultur weiterentwickelte und entwickelt, kommen auch im Murmelspiel stetig neue Variationen und Regeln hinzu. Im gemeinsamen Spiel müssen sich alle Beteiligten an diese halten. Ohne dass sich die Erwachsenen einmischen, entsteht für die Kinder doch schon eine Art Richtschnur zu einem einfachen demokratischen Verhalten. Wer nicht den Regeln folgt, wird vom Spiel ausgeschlossen. Indem sie sich dem unterziehen, beginnt spielerisch ein Sozialisationsprozess.
Einzig und allein die Weitergabe der Regeln durch die Älteren an die Jüngeren von Generation zu Generation erhält das Spiel schon seit so langer Zeit. Es werden aber nicht nur neue Regeln gebildet, auch alte werden abgeschafft. Damit fangen die Kinder erstmals an, nicht an den ewigen Bestand von Regeln oder an die Unveränderbarkeit der Dinge zu glauben. Es ist dies die Zeit, in der ein Sozialisierungsprozess beginnt, das Einfügen in die Gesellschaft. (vgl. Mathys S.14)

Der Genfer Kinderpsychologe Jean Piaget hat sich mit dieser Thematik in seinem Buch „Das moralische Urteil beim Kind“ näher beschäftigt.

Hier ein kleiner Auszug

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